Hochsensibel

[Claudia]

Hallo zusammen!

Achtsamkeit

Achtsamkeit oder auf sich selber achten ist ja immer Thema bzw. sollte jeder für sich tun.

Was macht Ihr, wenn Euch etwas zu viel wird?

[Doro]

Interessante Frage, worüber ich gerade kurz nachdenken musste.

Für mich ist es manchmal ein Spagat zwischen: Für jemanden da sein/eigentlich brauche ich meine Ruhe.

Ich entscheide kurzfristig, was ich in dem Moment für wichtiger empfinde. Wobei ich auch schon oft "über meine Grenzen" gegangen bin. In manchen Fällen war das auch ok, weil es mir die Person Wert war, in anderen Fällen war es wieder nicht ok.

[Mondenkind]

Achtsamkeit ist für mich im Moment sein.

Den Wind auf der Haut spüren.
Die frisch gemähten Felder riechen.
Die Erde, die meine Füße berühren und mich trägt, wahrnehmen.
Die verschiedenen Vögel hören.

Ich mag es Steine am Rhein zu sammeln und flippen zu lassen. Oder im Wald rumstreunern. Einfach ganz bewusst da sein und nicht mit den Gedanken beim Ärger von gestern oder den Sorgen von morgen.

Und Schreiben. Schreiben bringt mich ganz oft in den Moment.

[Doro]

Schöne Zeilen Mondenkind.

Eine ganz andere Sicht der Achtsamkeit, an die ich gar nicht gedacht habe. Danke schön.

[Mondenkind]

Wie lieb von dir.

[Violina]

Ich sitze gerade auf meinem Balkon und lausche den Grillen in der lauen Sommernacht. Eigentlich müsste ich langsam ins Bett, weil ich morgen wieder arbeiten muss, aber irgendwie ist die Nacht gerade magisch. Ich fühle mich so kreativ im Moment. Natürlich ist mir klar, dass Schlaf in puncto Achtsamkeit äußerst wichtig ist, aber gerade brauche ich das irgendwie, einfach nur hier zu sitzen und mir philosophische Gedanken zu machen. Deshalb kam auch direkt der Impuls, mich im Forum anzumelden und mich mit den Themen hier zu beschäftigen.
Worauf ich hinaus will: Zu Achtsamkeit gehört für mich, solche magischen Momente zu erkennen und sie zu nutzen, also nicht einfach vergehen zu lassen. Und mir die Zeit zu nehmen, um zu reflektieren und nachzudenken.

[Golbin]

Hallo,

@Doro: Wie Mondenkind es beschreibt, ist es die Definition aus dem Buddhismus. Es geht darum, darauf zu achten, was ich mit meinen 5 Sinnen spüre.

Wir benutzen es häufig im Sinn von "auf uns aufpassen". Das ist auch wichtig, jedoch nicht der ursprüngliche Sinn der Achtsamkeit.

Ich saß bis vor einer halben Stunde auf der Terrasse. Es gewitterte. Dabei ist viel wahrzunehmen. Das Geräusch, wenn der Regen auf das terrassendach prasselt. Der Blitz, wenn er über den Himmel zuckt. Der Donner, der hallt. Die Zeit, die zwischen Blitz und Donner vergeht und Aufschluss darüber gibt, wie weit das Gewitter entfernt ist. Die Feuchtigkeit auf der Haut, wenn feine Spritzer vom Tisch oder vom Boden abprallen und mich berühren. Diese Wahrnehmungen sind der Kern der Achtsamkeit.

Sie kann trainiert werden, sodass viel mehr und intensiver wahrgenommen wird. Das mag bei Krach und Verkehrslärn nicht gut sein, bei Naturgeräuschen, die in unserer "zivilisierten" Welt oft untergehen, erschließt es andere Welten, die ich als beruhigend und entspannend empfinde.

Golbin