Immer wieder wundere ich mich über Schwarz-Weiß-Denken und dass es für manche Menschen scheinbar keinen Mittelweg zu geben scheint, sowohl beim Denken als auch bei inneren Einstellungen und Handlungen. M.E. ist das einfach mangelnde Empathie verbunden mit mangelnder Lebenserfahrung oder auch ein Ergebnis dessen, was von engsten negativ eingestellten Bezugspersonen vorgelebt wurde.
Dazu einmal praktische Beispiele: Schon immer finde ich laute, schnelle und protzige Autos doof und manchmal auch störend. Der Typ Mann in diesen Karren war auch noch nie interessant für mich. Frauen, die auf solche Männer stehen, finde ich i.d.R. langweilig bis abhängig. Natürlich bestätigen Ausnahmen die Regel, nicht alle sind so, aber nach meiner Wahrnehmung überwiegt die beschriebene Gattung.
Wenn man nun im Gespräch nebenbei erwähnt, dass einen diese Autos nicht interessieren oder sogar Ablehnung kommuniziert, unterstellen manche sofort Neid – so als wolle ich auch so sein und ein solches Auto besitzen, obwohl man einfach nur seine wahre Einstellung sagt. Sie können sich offenbar nicht vorstellen, dass es daneben noch viele weitere (positive) Gründe gibt, warum man solche Autos/Insassen ablehnt oder einen schlicht nicht interessieren.
Einige Zeit habe ich übergangsweise in der Produktion gearbeitet. Auch hier gibt es natürlich einige vernünftige Menschen, an die sich man dann hält. Aber auch hier wurden oft negative "Gefühle" und Haltungen unterstellt. So war es oft, dass schnell gesagt wurde, der oder diejenige halte sich für "was Besseres", sobald sich herausstellte, wenn jemand inhaltlich mehr Argumente hatte, einen höheren Abschluss oder einfach nur “anders” war. Vorgesetzten- und Akademikerbashing gehörte zur Tagesordnung, selbst dann, wenn die Vorgesetzten freundlich und zuvorkommend waren.
Arbeiten unter vielen Frauen war für mich auch irgendwann immer problematisch (in bestimmten berufl. Bereichen), da die meisten Frauen nicht offen kommunizierten, sondern fast alles über eine (manipulative) Gefühlsebene sowie sehr viel mit ausdrucksstarker Mimik oder Stimmbetonung gearbeitet wurde anstatt mit klaren inhaltlichen Botschaften. Selbst die jüngere Generation Frau scheint es so gelernt zu haben, dass frau indirekt über die Gefühlsebene kommuniziert und schlimmstenfalls sogar - immer NEGATIVE! - Gefühle in andere Menschen hineininterpretiert, indem scheinbar von sich selbst ausgegangen wird (Projektion?) und dann gänzlich daneben liegt, da sie sich offensichtlich nicht vorstellen können, dass es noch andere Reaktionen gibt als die, die sie selbst von sich kennen und gelernt haben. So weit, so gut, so alltäglich und selbstverständlich kann man damit umgehen oder man lernt es.
Der eigentliche Clou bei diesen Beobachtungen ist für mich, dass es sich ausschließlich um Unterstellungen negativer Gefühle handelt und dass sich die Untersteller selbst als besonders empathisch, sensibel, intuitiv und menschenkennend einschätzen (und gerne auf ihr Alter oder Lebenserfahrung in Abhängigkeit vom Alter hinweisen), obwohl so viel Schwarz-Weiß-Ansicht dahinter steckt und man es an kleinen Ausdrücken in ihrer Sprache bereits merkt, dass man diese Menschen besser meidet, da ihre Kommunikationsart immer ein Geschmäckle von Übergriffigkeit, Manipulation und Reaktionserpressung beim Gegenüber in sich trägt. Glück hat man dann wohl, dass man hochsensibel ist und diese Kommunikationsstrategien schnell erkennen kann (und aufbricht oder meidet).