Hochsensibel

Privat betriebenes Forum zum Thema Hochsensibilität

Was habt ihr für Jobs?




Umgang mit eigener Hochsensibilität am Arbeitsplatz, in der Ausbildung, im Studium und mit Kollegen und Vorgesetzten

Was habt ihr für Jobs?

Beitragvon songbird86 » Mo 11. Mai 2020, 22:43

Hallo Leute,

ich eröffne mal ein Thema, das mich bzgl. HS (aber auch Introversion) immer sehr interessiert.

Was habt ihr für Jobs?

Am schönsten wäre es natürlich, wenn ihr von einem Job erzählt, der euch gefällt.
Ich weiß, dass jeder anders ist und es nicht DEN einen Job gibt, aber vllt inspiriert es ja jemanden.

Also ich habe vor einigen Jahren lange im Familienbetrieb im Büro gearbeitet und hatte im Gegensatz zum heutigen Job (auch wieder Büro) mehr meine Ruhe. :roll: Heute sitze ich inmitten meiner Kollegen mit Blick auf den Flur, muss ans Telefon gehen (wenn ich mich mal nicht gerade davor drücke)... Auf jeden Fall bin ich seitdem noch unmotivierter und geschlauchter als ohnehin schon und ich kann mir absolut nicht vorstellen, dass DAS jetzt mein Leben sein soll. Ich würde sogar 1/3 meines Gehaltes abgeben, wenn ich etwas hätte, womit ich mehr Spaß hätte. Dass wir momentan Kurzarbeit haben und ich die Freizeit genieße, könnt ihr euch sicher vorstellen. :mrgreen:

Ich weiß auch nicht, manchmal ist mir alles "egal" (da stört mich der Job nicht) und manchmal deprimiert es mich. Wo wir dann beim "Nachteil" wären - bis auf mein persönliches Empfinden hat der Job keine Nachteile (was Gehalt, Arbeitszeit(modell), Entfernung angeht) und ich schätze, dass ich da auch für immer bleiben könnte.

Ist das bloß Träumerei, dass man einen sicheren Job aufgibt, weil es vllt irgendwas gibt, womit man sich besser identifizieren kann?
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von Anzeige » Mo 11. Mai 2020, 22:43

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Re: Was habt ihr für Jobs?

Beitragvon adele » Di 12. Mai 2020, 10:14

nach der handelsschule ging ich damals in's büro.
ich wollte das nicht "für immer" machen u. hab dann nochmal eine ausbildung nachgelegt, damit ich auf der sozialstation arbeiten konnte.
ich wollte auf keinen fall ins altersheim oder klinik arbeiten, weil mir das alles zu lieblos war.

DA war ich dann auch glücklich u. es war eine ganz tolle zeit.
auf einmal ging's so los, daß zeitvorgaben eingeführt wurden, wie lange der toilettengang sein darf, wie lange zum waschen und füttern gebraucht werden darf usw.
ich hab gedacht, mich trifft der schlag.
ich wollte es erst gar nicht glauben.

ich war 3 monate in der klinik wegen meiner schlimmen knochen u. ich konnte mir nie vorstellen, nicht mehr bei meinen alten zu sein u. ich war so unglücklich, als die klinik u. mein doc mir beibringen wollten, daß ich nicht mehr in DEM beruf tätig sein kann.
ich bekam depri....
aber als ich begriff, wie ich künftig mit menschen umgehen sollte.....
war die depri verschwunden und ich bin nicht mehr bei meinen alten gewesen.
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Re: Was habt ihr für Jobs?

Beitragvon Claudia » Fr 15. Mai 2020, 08:14

Hallo songbird86!

Ich habe ja eine etwas bunte Karriere hingelegt.

Gelernt habe ich mal Arzthelferin, was aber absolut nie mein Traumjob war. Ich habe in diversen Praxen gearbeitet und auch mal bei einer Krankenversicherung im Großraumbüro.

Dann habe ich Archäologie studiert, leider nicht zu Ende. Aber der Job war schon toll! Du stehst am frühen Morgen auf einem Acker und genießt erstmal die Ruhe. Und da gibt es dann Abenteuer und Spannung oben drauf! Um Telefonate kommt man dort dann auch nicht rum, wenn man die Leitung hat. :mrgreen: Ich mußte mich mit Architekten und Bauleitern abgleichen und Literaturrecherche betreiben. Aber das ging schon.

Ich war lange krank und bin wieder beim Arztheferinnenjob gelandet, weil ich dort ein geregeltes Einkommen habe. Nun bin ich aber leider arbeitslos geworden und überlege wie ich einen Neustart hinlege, der zu mir paßt.

Mal schauen was kommt!
Herzliche Grüsse!
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Re: Was habt ihr für Jobs?

Beitragvon adele » Fr 15. Mai 2020, 08:20

hallo claudia
find' ich ja klasse, daß du überhaupt eine weile deinen traumberuf hast leben können.
find' ich wirklich toll.
aber es tut mir so leid, daß du dann in deinen 1. beruf zurückgehen mußtest, den du gar nicht so liebst.
u. ich hab dich nun gelesen und ich drück dir -wie verrückt- die daumen, damit du schon bald findest,
wie du dich über wasser halten kannst.
in gedanken bei dir sein
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Re: Was habt ihr für Jobs?

Beitragvon Claudia » Fr 15. Mai 2020, 08:28

Danke, das ist lieb adele!

Noch sieht es ja mit Stellenanzeigen nicht so doll aus.
Herzliche Grüsse!
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Re: Was habt ihr für Jobs?

Beitragvon adele » Fr 15. Mai 2020, 08:31

liebe claudia
ich weiß ja, daß die stellenanzeigen nicht ausgeschrieben werden, weil man keine "vorstellungstermine" ausgeben kann.
deshalb bist du natürlich drauf angewiesen, daß sich das mit corona beruhigt u. dein vorhaben in schwung
kommt.
ich wünsch dir viel erfolg u. bitte, halt uns auf dem laufenden....
alles liebe dir
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Re: Was habt ihr für Jobs?

Beitragvon songbird86 » Fr 15. Mai 2020, 18:37

@Claudia: Archäologie, das ist ja cool! Heißt du Croft mit Nachnamen? :mrgreen: ;)

In der heutigen Zeit arbeitslos zu sein, ist echt nicht schön... Mein Bruder ist grad in der gleichen Situation und es kommt echt nichts bei rum... Ich wünsche dir alles Gute, dass du bald etwas Passendes findest. :3
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Re: Was habt ihr für Jobs?

Beitragvon Claudia » Fr 15. Mai 2020, 18:57

songbird86 hat geschrieben: Heißt du Croft mit Nachnamen? :mrgreen: ;)

Bei mir war eher "Indiana Jones" in, falls das noch bekannt ist? Da hatte dann jeder den Theme auf dem Handy. :lol:

Danke für die Wünsche! Ich werde schon was finden. Bei der Arbeitsagentur läuft auch noch nichts, die wissen noch nicht wann sie wieder öffnen. :roll:
Herzliche Grüsse!
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Re: Was habt ihr für Jobs?

Beitragvon adele » Di 26. Mai 2020, 08:40

liebe claudia
ich hab wieder so an dich denken müßen, weil ich am WE ein gespräch mit meiner freundin hatte, die völlig überfordert ist in ihrem derzeitigen job u. da wünsch ich mir so für sie, daß sich corona verzieht u. sie endlich nach geeignetem ausschau halten kann, damit sie mir seelisch nicht verreckt.
u. da kannst du dir ja vorstellen, wie ich ihr die daumen drücke u. für dich natürlich mit.
liebste grüße dir
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Re: Was habt ihr für Jobs?

Beitragvon Claudia » Di 26. Mai 2020, 09:59

Liebe adele!

Danke, dass Du an mich denkst!

Die Zeit ist wirklich schwierig für berufliche Veränderungen, aber das ahnt ja keiner vorher. Ich hoffe, Deine Freundin bekommt ihre neue Chance recht bald!

Ich bin auch noch etwas gekränkt wegen meinem Rausschmiß. Das ist meine Ersterfahrung und kann damit schlecht umgehen.

Naja wird wohl schon noch werden!
Herzliche Grüsse!
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Re: Was habt ihr für Jobs?

Beitragvon adele » Mo 1. Jun 2020, 10:16

hallo claudia
ich les dich JETZT erst....
u. nimm die kündigung bloß nicht persönlich.
bist du vllt als letzte eingestellt worden?
dann bist du leider auch die erste, die gehen muß.

ich rechne jeden tag mit dem bescheid, daß diese besagte freundin, von der ich schrieb, zusammen geklappt ist.
es sieht ganz schlecht aus u. ich mach mir sorgen.
hatte wieder so ein ganz schlimmes telefonat mit ihr.

ja u. in dem zusammenhang hab ich dann auch an dich gedacht u. da wünsch ich mir weiterhin, daß corona sich verzieht u. ihr beiden frauen einen angemessenen guten arbeitsplatz bekommt.
alles liebe adele
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Re: Was habt ihr für Jobs?

Beitragvon Claudia » Mo 1. Jun 2020, 10:26

Hallo adele!

Deiner Freundin kannst Du wohl kaum helfen, das ist dann das Schlimme dabei zusehen zu müssen.

Ich lasse mir schon noch was einfallen und bin guter Dinge!
Herzliche Grüsse!
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Re: Was habt ihr für Jobs?

Beitragvon adele » Mo 1. Jun 2020, 10:39

liebe claudia
deine einstellung gefällt mir gut.
u. ich drück euch beiden -wie versprochen- die daumen-

LG adele
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Re: Was habt ihr für Jobs?

Beitragvon Airwood » Di 2. Jun 2020, 06:14

songbird86 hat geschrieben:Ich weiß auch nicht, manchmal ist mir alles "egal" (da stört mich der Job nicht) und manchmal deprimiert es mich. Wo wir dann beim "Nachteil" wären - bis auf mein persönliches Empfinden hat der Job keine Nachteile (was Gehalt, Arbeitszeit(modell), Entfernung angeht) und ich schätze, dass ich da auch für immer bleiben könnte.

Ist das bloß Träumerei, dass man einen sicheren Job aufgibt, weil es vllt irgendwas gibt, womit man sich besser identifizieren kann?

Hallo songbird86,

es scheint ja nicht am Job zu liegen, sondern an etwas anderem. Bist du dem denn schon gründlich auf die Spur gegangen? Du hast hier auf das alte Forum verwiesen: dort gab es bereits eine Diskussion mit vielen Tipps.
Was hast du bisher unternommen?

(Ich persönlich glaube übrigens, dass ein persönlicher Austausch zu den beruflichen Werdegängen nur bedingt jemanden tatsächlich inspiriert oder persönlich weiterbringt, denn die Lebensläufe sind alle unterschiedlich und die Leute alle in unterschiedlichen Situationen. Letztendlich muss jeder selbst entschieden und vor allem erkennen, wo da ein Ansatz ist, der eine wirkliche Veränderung herbeibringt, alles andere ist vielleicht nur Ablenkung vom eigenen Vorankommen, wenn man sich zu sehr mit den Meinungen anderer beschäftigt. Wenn man nach Aron geht, gibt es einige Berufe, die für HSP besonders geeignet sein sollen. Sie zählt Berufe auf, die mit sehr viel Anstrengung und Durchhalten erreichbar und umsetzbar sind. So erinnere ich mich noch an Seelsorger, Pastor oder Therapeut. Das sind alles Berufe, in denen man sich sehr gut abgrenzen können muss, um die ganzen Probleme anderer nicht mit nach Hause zu nehmen. Zudem erfordern sie sehr viel Wissensaneignung und starke Nerven - man muss wissen, was man will und sich selbst sehr gut kennen. Aber das führt hier zu weit und ist wohl auch nicht vorrangig, da ich es eher als allgemein formuliert sehe und nicht auf deine Person oder Situation bezogen.)
Es gibt Sonne und Sonne. Manchmal auch Schatten, Mond und Sterne.
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Re: Was habt ihr für Jobs?

Beitragvon Makani » So 7. Jun 2020, 11:20

Hallo allerseits,

es scheint unter Hochsensiblen Menschen üblich zu sein, dass sie keinen geradlinigen Lebenslauf haben. Das fällt mir immer wieder auf und ich geselle mich dazu.

Mein Lebenslauf beinhaltet auch einige Brüche.

Das fängt doch schon mit der Schule an. Ich komme aus einer Familie, in der Bildung nicht wichtig war, das heißt, Mittlere Reife und Abitur wurden mir versagt. Darüber war ich alles andere, aber nicht glücklich. Ich habe damals auch einen Hauptschulabschluss mit 4 gemacht. Aber nicht, weil ich zu blöd war, sondern frustriert und enttäuscht war

Nach einen missglückten Versuch über ein BGJ in eine Berufsausbildung in Wirtschaft und Verwaltung zu kommen (mir lag das überhaupt nicht), habe ich erfolgreich eine Berufsausbildung zur Glasgraveurin gemacht und anschließend 2 Jahre in diesem Beruf mein Leben in einem großen Münchner Kaufhaus gefristet. Nie wieder!!!
Der Beruf an sich ist klasse, aber Arbeitsstellen gibt es leider nicht wirklich.

Eine Ausbildung bzw. Umschulung zur Zahntechnikerin scheiterte an meiner Linkshändigkeit, weil es keine Werkzeuge für Linkshänder gibt, bis heute nicht. Zumindest ist es mir nicht bekannt. Heute bin ich froh, dass es so gekommen ist, denn mit meinem starken Geruchssinn hätte ich das nicht lange ausgehalten, weil viele Materialen einfach ekelhaft und stark riechen. Mir wäre mit Sicherheit des öfteren schlecht geworden.

Darauf hin folgte eine Ausbildung zur Ergotherapeutin und ich war sehr lange in diesem Beruf tätig. In der Zeit als Ergotherapeutin arbeitete ich 4 verschieden Praxen mit überwiegend mit Kindern. Die Arbeit mit den Kindern fand ich richtig klasse.

Die häufigen Wechsel kamen durch Umzug, Heirat, unverschuldet arbeitslos "Dank der Heilmittelrichtlinien von 2004" und der schweren Krankheit und Tod meines Mannes zustande.

Nach dem Tod meines Mannes konnte ich nicht mehr in den Beruf zurückkehren und habe mich zu einer Umschulung zur Bauzeichnerin entschieden. Diesen Schritt bereue ich bis heute nicht.

Mein letzter Arbeitgeber in der Ergotherapie hatte nicht das größte Verständnis für meine Situation und ich konnte und wollte mich nicht mehr mit den Beruf der Ergotherapeutin identifizieren.
Ich kann nicht für andere dasein, wenn ich selbst nicht die Möglichkeit habe, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.

Meine Arbeitgeber, 2 Inhaber eines Ingenieurbüros, haben viel mehr Verständnis für meine Situation, als mein Arbeitgeber im sozialen Bereich. Ich habe eine tolle Stelle erwischt und einige meine Arbeitskollegen, die in diesem Betrieb arbeiten, haben irgendwelche Handicaps. Es ist ein schöner Umgang miteinander und jeder nimmt Anteil an den anderen. Einen Teil der Leute, die bei uns arbeiten, sind Quereinsteiger.

Das Schöne dran ist, dass ich nicht kaum noch etwas von dem, was ich in der Arbeit mache, mit nach hause nehme.

Viele Grüße

Makani
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