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2. teil lieb zu dir sein




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2. teil lieb zu dir sein

Beitragvon adele » Sa 5. Aug 2023, 12:50

Machen ist bekanntlich wie Wollen, nur eben noch besser.

Ich sollte mal …

Ich wollte ja noch …

Ich muss jetzt endlich mal …

Du kennst die Sprache der Aufschieberitis.

Aber es ist so unendlich schwer, den Einstieg in die Aufgabe zu finden …

Weil es ja auch so viele einfachere Alternativen gibt: Instagram, Netflix, Facebook, E-Mail, den Müll runterbringen.

All das ist einfach und bietet eine schnelle Belohnung.

Da haben es die anspruchsvolleren Aufgaben schwerer.

Und da hilft es dann, wenn du ein paar hurtige Tricks kennst.

Deswegen hier kurz und bündig 4 Hacks, mit denen du einfacher in jede Aufgabe hinein kommst …
Hack 1: A oder B

Der erste Trick ist, dass du dir ein bisschen Freiheit schenkst.

Denn oft fällt es uns schwer, eine Sache zu machen, weil wir denken, wir müssen.

Das muss jetzt gemacht werden.

Brrrr …

Dieses Müssen aktiviert dann den Trotz und die Freiheitsliebe in uns.

Ich lass mir doch von dir gar nichts vorschreiben.

Deswegen ist es sinnvoll, dir hier ein bisschen Freiheit und einige Wahlmöglichkeit zu schenken.

Ich muss gar nichts, aber es wäre total gut, wenn ich jetzt A oder B machen würde. Und ich darf mich frei entscheiden, ob mir eher nach A oder nach B ist. Aber eine der beiden Sachen sollte schon erledigt werden.

Ein C gibt es nicht.

A oder B.

Deine Entscheidung.

Und das könnte dann: A) Geschirrspüle ausräumen oder B) Wäsche zusammenlegen sein.

Oder: A) 500 Wörter für meinen Artikel schreiben oder B) 10 Themen für meinen neuen Podcast brainstormen.

Oder A) Den Termin beim Notar machen oder B) Die Belege sortieren.

Was es auch immer für dich ist.

A oder B?

Beide Aufgaben sollten sinnvoll und möglichst gleich anspruchsvoll sein.

A oder B?

Du kannst dich entscheiden. Und das macht oft den Unterschied, der dich ins Handeln führt.

Probiere es aus.
Hack 2: je früher, desto besser

Unsere Willenskraft ist bekanntlich kein Persönlichkeitsmerkmal, sondern sie funktioniert eher, wie eine Batterie.

Am Anfang des Tages haben wir noch viel Willenskraft.

Und jedes Mal, wenn wir sie einsetzen oder wenn wir etwas physisch oder mental anstrengendes tun, wird sie ein wenig verbraucht.

Das bedeutet, am Ende des Tages ist oft keine Willenskraft mehr da.

Deswegen auch die Chips vor dem Fernseher, obwohl wir ja den ganzen Tag vorher artig waren.

Aus diesem Umstand kannst du eine Sache ableiten.

Wenn du eine wichtige Sache hast, um die du dich aber schon zu lange herumdrückst, …

… dann lege sie an den Anfang des Tages.

Je früher, desto besser.

Wenn es etwas Privates ist, erledige es am Anfang des Tages, bevor du arbeiten gehst.

Wenn du Sport machen willst, dann lege ihn dir auf den Morgen. Steh notfalls früher auf und gehe dann früher ins Bett. Weil du dich wahrscheinlich abends nicht mehr aufraffen kannst. Und stattdessen lieber Chips futterst. Oder Schokolade. Oder erst Chips und dann Schokolade.

Wenn etwas erledigt werden soll, dann lege es an den Anfang des Tages.

Je schwieriger und herausfordernder es ist, desto früher am Tag solltest du es erledigen.

Weil du da noch am meisten Willenskraft hast.

Also: morgens einen Kaffe reinzimmern und gleich loslegen.

Auch hier gilt: Ausprobieren.
Hack 3: das Rotationsprinzip

Manchmal fangen wir eine Sache nicht an, weil sie uns irgendwie überfordert.

Wir wissen nicht genau, wie wir anfangen sollen.

Und diese Unklarheit, diese Unsicherheit, die führt zu einer Sache: wir erledigen dann doch lieber etwas anderes, das einfach und klar ist.

Etwas, bei dem wir genau wissen, wie es funktioniert.

Zum Beispiel E-Mails gucken, einen Kaffee holen, mit Kollegen diese wichtige Sache besprechen (also z. B. meinen letzten Urlaub).

Und hier gibt es einen Trick, der den Druck herausnimmt.

Das Rotations-Prinzip.

Das geht so.

Du nimmst 2 – 3 Aufgaben. Eine davon ist die, die irgendwie schwierig für dich ist.

Dann stellst du einen Timer auf 10 Minuten und fängst sofort mit der schwierigen Aufgabe an.

Und sobald der Timer piept, stellst du den Timer wieder auf 10 Minuten und arbeitest an Aufgabe 2.

Wenn der Timer dann wieder piept, stellst du den Timer erneut auf 10 Minuten und arbeitest an Aufgabe 3.

Danach kehrst du zu Aufgabe 1 zurück. Dann machst du das Spiel so lange weiter, bis du alle Aufgaben erledigt hast.

Oder bis du zumindest bei der schwierigen Aufgabe 1 einen gewissen Fortschritt erzielt hast.

Und das Ganze funktioniert so gut, weil du weißt, dass du dich zuerst nur 10 Minuten mit der schwierigen Aufgabe auseinandersetzen musst.

Das erhöht deinen Fokus. Weil du ja nur 10 Minuten Zeit hast. Weil du weißt: Wenn du einen kleinen Fortschritt machen willst, musst du von Minute 1 100 % geben.

Gleichzeitig weißt du auch: Der Schmerz der Unsicherheit ist nach 10 Minuten wieder vorbei.

Und ich weiß … ein typischer Einwand ist: das ist aber Multitasking, dabei zerstörst du ja immer wieder deine Konzentration und deine Aufmerksamkeit.

Das habe ich auch zuerst gedacht. Aber die Begrenzung auf 10 Minuten und der feste Rhythmus erzeugt einen laserartigen Fokus.

Zumindest bei mir und bei vielen, vielen anderen, denen ich die Methode beigebracht habe.

Also … ausprobieren.
Hack 4: das Anfangsritual

Der letzte Hack, heute.

Wenn du ein größeres Projekt hast, bei dem es wiederkehrende Aufgaben gibt.

Etwa einen längeren Bericht zu schreiben. Eine Diplomarbeit. Für dein Studium lernen. Dein ganzes Haus ausmisten. Regelmäßig Sport machen.

Bei solchen Aufgaben musst du dich regelmäßig an die Sache heransetzen, weil du sonst nie fertig wirst oder weil es eben nur so sinnvoll ist.

Also die Sache steht entweder jeden Tag an oder mindestens 3-mal die Woche.

Und bei solchen Projekten macht es Sinn, für dich ein Anfangsritual zu erfinden.

Wenn ich zum Beispiel ein Buch schreibe.

Dann habe ich mein Anfangsritual:

Ich gehe in mein Schreibbüro und setze mich vor mein MacBook.

Ich schließe die Augen und nehme 3 tiefe Atemzüge.

Ich stelle meinen Timer auf 45 Minuten.

Dann sage ich mir selbst: „Gleich fange ich an zu schreiben. Einen Satz nach dem anderen. Ganz in Ruhe. Bis mein Timer piept. Und in der Zeit tue ich nichts anderes. Das verspreche ich mir.“

Ich klopfe mir einmal auf die Brust und sage „Jawoll“.

Dann starte ich mein Schreibprogramm und fange an zu schreiben.

Und dieses Ritual hilft mir, in die Aufgabe hineinzukommen. Jedesmal. Ohne vorher eine der einfacheren Abzweigungen zu nehmen.

Das ist die Magie solcher Rituale.

Du ahnst es schon … deine Aufgabe ist, es auszuprobieren.

So. Jetzt gibt es keine Entschuldigungen mehr für dich.

Nutze die 4 Hacks, um der guten alten Aufschieberitis einen fröhlichen Tritt in ihren bequemen Hintern zu verpassen.

Denn nicht den Träumern gehört die Welt.

Nicht denen, die wollen.

Sondern denen, die machen, die handeln, die ihr Leben in die Hand nehmen.

Alles Gute für dich. Und mögen deine Macher-Qualitäten immer größer und schöner werden.



adele
*Ich schlage hier mein Zelt auf*
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