Claudia hat geschrieben:Hochsensibilität und Gerechtigkeitssinn
...zwei Begriffe bzw. Hochsensibilität mit einem weiteren Begriff in Verbindung gebracht gefunden, hier den "Gerechtigkeitssinn".
Ich frage mich gerade, was "Gerechtigkeitssinn" eigentlich bedeutet, denn, was für den einen gerecht erscheint, empfindet der andere als ungerecht. Für mich ist Gerechtigkeit ein von Menschen erfundener Begriff, in der Natur z.B. gibt es keine "Gerechtigkeit".
Das HS einen besonderen Sinn dafür hätten, ist mir bei denen, die mir begegnet sind, bisher nicht aufgefallen. Vielleicht eher ein gewisser Hang zur Selbstgerechtigkeit. Denn meist fühlt sich ein zu einer Minderheit Angehörender doch oft von seiner Umwelt ungerecht behandelt und versucht, diese empfundene Schieflage auszugleichen, in dem er seine Rechte besonders hervorheben möchte.
Es gibt unzählig viele Menschen, die sich z.B. sozial engagieren, sich für die aus einer Gesellschaftsnorm Gefallenen bemühen und einsetzen. Geht es da um Gerechtigkeit? Und sind das überwiegend Hochsensible?
Für mich ist das sehr abstrakt. Mich über individuell empfundene "Ungerechtigkeiten" aufzuregen, zu empören und den "Ungerechten" Schuld für eventuelles Ungemach zuzuweisen, machen für mich keinen besonderen Sinn für Gerechtigkeit aus.
In meinem Leben gibt es weder Gerechtigkeit noch Ungerechtigkeit. Ich bemühe mich, menschlich (im besten Sinne) und sozial zu leben/mich zu verhalten, und auch meinen Kinder dementsprechend ein Vorbild zu sein. Mehr kann ich darunter nicht verstehen.
Viele Grüße
Eigen